Endokrinologie und Diabetologie

Hormone haben weitreichende Wirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem und v.a. auf den arteriellen Bluthochdruck, der als wichtigster Risikofaktor für vorzeitige Todesfälle bzw. verlorene Lebensjahre etabliert ist. Hormone der Nebenniere, der Schilddrüse, sowie des Kalziumstoffwechsels (Vitamin D und Parathormon) haben diverse Effekte auf die Funktionalität des Herz-Kreislaufsystems, weswegen die Regulation dieser Hormonsysteme im Zentrum unseres Forschungsschwerpunktes liegt, der auch das psychosoziale Wohlbefinden im Kontext von Hormonerkrankungen umfasst.

 

Ansprechpartner

Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr.
Stefan Pilz, PhD
T: +43 316 385 81143

Forschung

Unsere Schwerpunkte

  • Hormonell bedingte (endokrine) Bluthochdruckformen mit Fokus auf den primären Hyperaldosteronismus
  • Funktionelle Diagnostik bei Nebenschilddrüsenerkrankungen
  • Gesundheitliche Auswirkungen eines Vitamin D-Mangels und dessen Therapie
  • Therapiekonzepte der Nebenniereninsuffizienz (vor allem bei Morbus Addison) sowie der perioperativen Glukokortikoidtherapie
  • Diagnostik und Therapiesteuerung von Schilddrüsenerkrankungen unter besonderer Berücksichtigung kardiovaskulärer Parameter
  • Psychosomatisches Assessment bei endokrinologischen Erkrankungen

 

Ziele

Unsere Ziele

  • Klinische Studien zur Optimierung der Diagnostik und Therapie endokriner Bluthochdruckformen und Ausbau der dbzgl. interdisziplinären Zusammenarbeit
  • Entwicklung von funktionellen Testkonzepten bei Nebenschilddrüsenerkrankungen sowie Verbesserung der Behandlungsrichtlinien
  • Etablierung der Prävention und Therapie des Vitamin - Mangels als „Public Health“-Intervention
  • Strukturierte Patient*innenschulungen und individualisierte bzw. verbesserte Behandlungsstrategien bei Nebenniereninsuffizienz
  • Klinische Studien zur Implementierung der Herzfrequenzmessung als Steuerungselement bei Schilddrüsenerkrankungen
  • Einführung eines strukturierten psychosomatischen Assessments in die Diagnostik und Therapieplanung bei endokrinologischen Erkrankungen

Projekte

Steirische Vitamin D Bluthochdruckstudie

  • Im Rahmen dieser randomisierten Placebo kontrollierten Vitamin D-Studie werden neben Effekten einer Vitamin D-Supplementierungen auch diverse Zusammenhänge zwischen dem kardiovaskulären System und diversen Hormonen untersucht und ein follow-up dieser Studienkohorte durchgeführt.
  • Laufzeit: laufend
  • Gefördert durch: u.a ÖNB, EU

Improving Primary Aldosteronism Diagnostics and Therapie (IPADT) Studie

  • Ein primärer Hyperaldosteronismus (PHA), welcher durch zu hohe Konzentrationen des Nebennierenrindenhormons Aldosteron charakterisiert ist, findet sich bei ca. 5 bis 10% aller Bluthochdruckpatient*innen. Verglichen mit gewöhnlichen Bluthochdruckpatient*innen haben Patient*innen mit einem PHA ein exorbitant erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, welches jedoch durch eine Therapie mit z.B. dem Medikament Spironolakton effektiv reduziert werden kann. Das primäre Ziel unseres Projektes ist es zu evaluieren, ob Bluthochdruckpatient*innen mit PHA im Vergleich zu denjenigen ohne PHA eine stärkere Blutdrucksenkung sowie eine deutlichere Verbesserung anderer Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen im Rahmen einer Therapiestudie mit Spironolakton zeigen.

PARAT: The ESE Parathyroid Programme

  • Nebenschilddrüsenerkrankungen führen zu Störungen des Kalziumstoffwechsels und haben darüber hinaus auch Auswirkungen auf diverse Organe weswegen. Ziel dieses internationalen Projektes ist es, die Diagnostik und Therapie von Nebenschilddrüsenerkrankungen durch Verfassen von entsprechenden Empfehlungen sowie durch Fortbildungen/Ausbildungen zu verbessern
  • Laufzeit: 2017-2021
  • Gefördert durch: European Society of Endocrinology

SARS-Cov-2 re-infection risk in Austria: SARIA Study

  • Erfassung der Re-Infektionsrate mit SARS CoV-2 in Österreich im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit der AGES. Diese Daten sind essentiell für die Planung weiterer Maßnahmen gegen die COVID-19 Epidemie in Österreich, wovon vor allem auch zukünftige Impfstrategien und ein Ressourcen optimiertes Vorgehen abhängig sind.
  • Laufzeit: seit 2021

Entwicklung einer effizienten und einfachen Methode zur Verbesserung der diagnostischen Prozesse und Performance bei primärem Hyperparathyreoidismus

  • Im Rahmen dieses Projektes soll eine neue Methode zur Verbesserung der Diagnostik beim primären Hyperparathyreoidismus etabliert werden. Dafür wird die Intaktheit des Kalzium-Parathormon Feedback-Mechanismus unter Verabreichung von oralem Kalzium untersucht. Auch die Subtypisierung des primären Hyperparathyreoidismus soll durch die Studienergebnisse erleichtert werden.
  • Laufzeit: seit 2020
  • Gefördert durch: Österreichische Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechsel